Bavarian Lions Cup 2014

Unser erster offizieller Workingtest in Deutschland sollte am 08.06.2014 der Bavarian Lions Cup in Sulzbach-Rosenberg werden.

 

Nach einer kleinen Rundfahrt durch das schöne Sulzbach-Rosenberg (selber schuld, wenn man zu früh kommt und noch keine Wegweiser aufgestellt sind ;)) machten wir uns dann vom Parkplatz zusammen mit vielen lieben Bekannten auf den Weg zum Treffpunkt.

 

Die Schlagzeile "heißestes Pfingstwochenende seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" bereitete mir im Vorfeld etwas Kopfzerbrechen, aber vor Ort erwieß sich die Hitze als erträglich. Es gab genug schattige Plätze, wir fingen früh an und für die Hunde gab es viele kleine Weiher und Wasserlöcher zum Abkühlen am Wegrand.

 

 

Bevor es an die Aufgaben geht wieder einmal bzw. diesmal ein ganz besonders großes DANKE an die liebe Anke, die nach der Siegerehrung trotz der Affenhitze nochmal los ist um alle Aufgaben zu fotografieren!

 

Wir hatten Startnummer 11 und begannen in Gruppe 2 mit der Aufgabe 2 von Roy Rankin.

Es handelte sich um ein Einzelmark hinter etwas Totholz, ohne Schuss, dafür mit "brrt-brrt"
(Die Helferin stand hinter einem Baum und hat bei uns noch etwas mehr nach rechts hinten in einen Bereich mit Brennesseln geworfen)

Nach Freigabe war das Mark zu holen.

 

 

Ich leine Leni ab, es folgt das "brrt-brrt", das Dummy fliegt, streift den nächsten Baum, bleibt an den dünnen Ästen des Baumes hängen und kracht mitsamt den Ästen zu Boden.

Für mich war natürlich klar, wo das Dummy nun zu suchen war, Leni konnte es aus ihrer Position nicht wirklich aufschlagen sehen.

Das kleine Hundchen weiß aber natürlich zwischenzeitlich auch, wie die Flugbahn von so einem Dummy gemeinhin aussieht und so düst sie nach Freigabe los, springt kurz vor der Fallstelle über einen querliegenden Baum (und damit wohl auch übers Dummy), rennt am Baum vorbei und biegt scharf rechts ab. Kurzer Scan der Brennesseln und eines kleinen Bäumchens - nix. Leni macht sich auf den Weg zurück und fängt an, den Bereich in Verlängerung des Baums zu untersuchen. Ich pfeife sie zurück, sie kommt gerade auf mich zu und auf Höhe des Baums gebe ich den Suchenpfiff. Nase runter, Dummy drin.

 

Das gab noch

--> 17 Punkte

 

 

Wir gingen weiter zu Aufgabe 3 bei Damian Newman

Wieder gab es ein Einzelmark zu arbeiten, diesmal mit Schuss und die Fallstelle befand sich hinter dem kleinen Bewuchs im Totholz.

 

Ich leine ab, der Schuss und das Dummy fallen. Leni und ich konnten alles gut sehen und nach Freigabe schickte ich sie los. Sie brettert durch den Bewuchs, nimmt im Fallbereich die Nase runter, verschwindet kurz hinter einem querliegenden Baum und ist auch schon mit dem Dummy auf dem Rückweg. *Schnorchelgrunzhechel* und ich hatte das Dummy in der Hand.

 

"Very nice, a lovely little dog" kommentiert Damian Newman. Jaaaa, das ist sie ohne Zweifel, ein lovely little dog :) :)

 

Hier konnten wir

--> 20 Punkte mitnehmen.

 

 

Anschließend ging es zu den Aufgaben 4 und 5, die beide zusammen bei Rainer Scesny am Wasser gearbeitet wurden.

Wasser - endlich! Am liebsten wäre ich ja mit Leni da rein ;)

 

Doch zunächst war langes Warten angesagt. Was bisher so schnell ging staute sich nun hier auf, die Gruppe vor uns war noch nicht einmal mit der Hälfte aller Starter durch. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und harrten der Dinge. Nach und nach wurden Details über die Aufgabe bekannt und Anke gab mir nach ihrer Rückkehr einen nicht ganz unwichtigen Hinweis: "Bei der zweiten Aufgabe nach dem Abruf gibt es nochmal ne Freigabe!" Hm, guter Punkt wenn es bei zwei Aufgaben so Schlag auf Schlag geht... Also diese Info war mal gespeichert :)

Nachdem sich weiterhin erstmal nicht viel tat suchten wir den Hunden einen Weiher um sie mal kurz eine Runde schwimmen zu lassen, denn die Wärme wurde langsam doch unangenehm.

 

 

Irgendwann war es dann soweit und wir konnten an den Start gehen. Zunächst zu Aufgabe 4

Fußarbeit und eine kleine Suche waren hier angesagt. Direkt am Startpunkt simulierte der Richter ein kleines Treiben (hop-hop-hop), woraufhin hinter dem Gebüsch am Wasser zwei Schüsse fielen. Nach Aufforderung ging es frei bei Fuß nach oben und ein kleines Stück nach rechts um die Ecke; dort angekommen erklärt der Richter die Grenzen des Suchengebiets im flachen Wasser; drei Dummies liegen drin, eins soll nach Freigabe geholt werden

Ich leine Leni ab, der Richter beginnt mit der Geräuschkulisse, die Schüsse fallen und nach Aufforderung laufen wir los. Leni ist schön konzentriert an meinem Fuß.

Wir biegen um die Ecke, kommen vorm Suchengebiet an und ich schau nach unten - kein Hund am Fuß! *AchDuSchande* wo ist Leni geblieben?
Ein Blick nach links und das Rästel war gelöst. Richteranwärter Rainer Kern war bei diesen beiden Aufgaben dabei und hatte sich während der Fußarbeit hinter uns eingereiht. Als ich rechts abbog stand Rainer genau hinter Leni und sie blieb auch erstmal stehen und guckte ihn mit großen Augen an. Kurzes Schmunzeln beim Richter und mir, leises aber deutliches "Fuß" von mir und Leni war wieder da. "Besser als einspringen" dachte ich mir in dem Moment und hörte mir die Beschriebung des Suchengebiets an.

Nachdem ich gesehen hatte, dass das Gebiet doch recht groß ist hatte ich kurz die Überlegung in die Verlorensuche zu schicken, entschied mich dann aber doch für eine kleine Suche, das mit dem Wasser war mir nicht geheuer ;)

 

Leni auch nicht so ganz wie sich nach der Freigabe zeigt. Suchen? Hier so? Im Wasser? Leni irrte erst ein bisschen oberflächlich suchend durchs Gebiet. Ich gab zur Unterstützung mehrmals den Suchenpfiff und hörte auf, als ich dachte, dass Leni was in der Nase hatte. Hatte sie aber dann doch nicht wirklich, denn sie kam wieder in meine Richtung und suchte nun rechts ausßerhalb vom Gebiet weiter. Ich stoppe sie und bringe sie mit dem Suchenpfiff nach links wieder ins Gebiet. Erneute kurze Suche und dann war das Dummy gefunden.

 

Hier gab es dann noch

--> 16 Punkte.

Was davon dem kleinen Aussetzer beim Fuß und was den Hilfen in der Suche zuzuschreiben war kann ich leider nicht beurteilen.

 

 

Im Anschluss durfte man den Hund kurz anleinen/loben und sich erklären lassen, wie es weiterging.

Hund wird abgesetzt (Biscuit gibt den Demohund :)), man geht alleine mit dem Richter ein paar Meter am Ufer entlang; es fällt ein Schuss und ein Wassermark. Der Hund soll nun abgerufen werden und erst nach Freigabe auf das Wassermark geschickt werden.

"Sollte gut machbar sein" dachte ich mir.
Ich hole Leni ins Fuß, leine ab und teile ihr noch kurz mit, dass sie zu bleiben hat. Der Richter dreht sich unterwegs ein paar Mal um und da ich ja doch auch neugierig war tat ich es auch ein Mal: Leni saß völlig entspannt und guckte zu uns. Wunderbar.
Am neuen Startpunkt bleiben wir stehen, der Schuss und das Mark fallen. Ein Blick zu Leni machte deutlich, dass sie perfekt markiert hatte.
Auf Anweisung des Richters rufe ich ab, Leni kommt ins Fuß geflogen, den Blick kurz bei mir, dann aber aufs Wasser. Jetzt hatte ich Ankes Worte deutlich im Ohr und wartete auf die Freigabe. Die erfolgte recht schnell und Leni stürzte los wie ich es selten gesehen hab, ich glaub der war echt warm...
Sie pflügt durch den flachen Uferbereich dass es nur so spritzt und stürzt sich dann die Fluten, hin zum Dummy, dreht um und rast wieder zu mir zurück. Abgabe, schütteln (tat guuuuut so ein nasser Hund am Bein :)), fertig.
Rainer fragte mich im Anschluss noch, wo Leni denn herkäme, ob ich zufrieden wäre usw. Auf meine Aussage "die macht richtig Spaß" meinte er nur "das sieht man!" :) :) :)

--> 20 Punkte gab es für diese Aufgabe.

 

 

Auf dem Weg zur nächsten Aufgabe war mir dann klar, wie die Sonderleitung das mit dem Wandertag gemeint hatte. Wir mussten einmal quer durchs Gelände um zur Aufgabe 1 zu gelangen. Es ging langsam auf Mittag zu, die Wege waren in der Sonne und das Marschgepäck machte die Sache nicht grade erträglicher. Aber Hauptsache Leni konnte neben dem Weg die kleinen Schlammlöcher zur Abkühlung nutzen, immerhin musste sie ja nochmal rennen und nicht ich.
Trotz Telefonat und kurzer Zigarettenpause mit Plausch im "Raucherbereich" kam ich irgendwie vor den ersten beiden Startern meiner Gruppe bei der letzten Aufgabe an, wo niemand mehr in der Wartezone saß.


Leni verschwand grade nochmal in einem kleinen Weiher vor der Wartezone als es von der Aufgabe hieß: "Du kannst dann schon hochkommen, wenn die Werferin hinten ist, machen wir gleich mit Dir weiter."


*Puh* Kurz einen Schluck getrunken, allen Krempel in die Wartezone geschmissen und ab die Post zu Aufgabe 1 bei Declan Boyle:

Hier gab es wieder ein Einzelmark zur arbeiten, das der Helfer direkt vor sich in die Wiese wirft; nach Freigabe kann direkt geschickt werden.

 

Von einigen Startern vor uns hatte ich schon gehört, dass der Hund schwer Wind bekommt, wenn er nicht halbwegs punktgenau landet.

 

Ich leine Leni ab, der Schuss und das Mark fallen. Grade als das Mark auf den Boden knallt kommen die beiden Starter, die eigentlich vor mir dran waren, links von uns in der Wartezone an. Ich bekomme die Freigabe, schaue nach unten und Leni schaut nach links was in der Wartezone so los war. Na prima!

Ich war mit aber sehr sicher, dass sie das Mark hat fallen sehen, deshalb schicke ich sie sofort als sie wieder zur Fallstelle schaut. Leni rast los, hat im Fallbereich kurz die Nase unten und rast weiter. Langsam frage ich mich, ob Leni meint man will sie mit den Einzelmarks veräppeln und sie muss was anderes von viiiiiiiiel weiter hinten holen!? *hmpf*
Nachdem Leni immer weiter auf den Waldrand zusteuert hole ich sie zurück und da ich diesmal die Fallstelle gut im Kopf hatte gebe ich den Suchenpfiff. Leni nimmt im vollen Lauf die Nase runter, pickt das Dummy, fliegt mit Dummy in der Schnute vor lauter Speed noch über die eigenen Füße und kommt schließlich mit dem Dummy zu mir.

 

Ich könnte schwören, sie wusste genau, wo das Dummy lag. Vielleicht war es auch nur ein Test um zu gucken, ob ich es noch wusste!?! ;)

Wir bekamen noch

--> 17 Punkte

 

und waren damit fertig mit allen Aufgaben.

 

Praktischerweise stand mein Auto gleich ums Eck dieser Aufgabe und so konnte ich einen Großteil des Gepäcks - inklusive der Unmengen an Wasser, die Leni wegen der vielen Abkühlungstümpel nicht interessiert hatten - schon mal im Auto lassen.

Wir gingen zurück zum Anfangstreffpunkt wo zwischenzeitlich der Grill angeworfen war und ein Großteil der Starter schon gemütlich zusammensaß.
Nachdem es doch noch ein bisschen dauerte bis vorallem die Aufgaben am Wasser beendet waren, verzog ich mich mit Leni nach einiger Zeit zu Jasmin und Frank unter große Bäume ins Moos.

Als es dann soweit war und die Ergebnisse bekanntgegeben wurden waren wir nicht wirklich im Stande aufzustehen und uns wieder in die pralle Sonne zu stellen.
Mit Freude vernahm ich, dass wir unter den Startern waren, die mit "sehr gut" bestanden hatten (90/100 Punkten).

Nachdem die vier besten Teams verkündet waren hörte ich in etwa

"Das Judges Choice geht nicht an einen der platzierten Hunde..." (ist ja nicht unbedingt ungewöhnlich)

 

"...Alexandra Lux-Mögle mit Huels' Hunters Hazel Leni!"

 

--> HÄÄÄ??? WER????


Ich guckte zu Jasmin und Frank und die zwei lachten mich an. Joa, das waren dann jetzt wohl wirklich wir. Ich rappelte mich hoch, zog Leni hinter mir her und trabte los.
Vollkommen perplex und ziemlich sprachlos nahm ich die Glückwünsche der Sonderleitung, einen Sack Futter und obendrauf ein Geschenk entgegen. Ich wusste in dem Moment wirklich nicht, wie mir geschah und so hab ich vor lauter Aufregung glatt vergessen, mich bei den Richtern zu bedanken *uuuuups*.
Ich hoffe, sie sehen's mir nach, ich war wirklich alles andere als vorbereitet auf sowas.

 

Ich freue mich natürlich riiiiiiiiiesig über diese Auszeichnung und mein Lenerl :) :)

 

Da alleine freuen aber nur halb soviel Spaß macht, freue ich mich natürlich auch sehr mit unseren erfolgreichen fränkischen Mitstreitern Petra, Claudia&Peter, Regina&Christian, Karin und ganz besonders mit Anke und ihrem Keks!

 

Außerdem haben sich Jasmin und ihr Guiness einen ganz tollen 5. Platz erarbeitet und Tanja hat mit Yumi beim ersten Start in der Offenen Klasse am Samstag gleich mal mit einem Platz auf dem Treppchen zugschlagen - klasse!

 

 

 

 

Vor Sonntag hatte ich schon immer wieder gehört, dass der "BLC" ein wirklich schöner Workingtest mit einer netten Atmosphäre und fantastischem Gelände sei - das kann ich jetzt absolut bestätigen :)

Danke an die Sonderleitung, schön war's bei Euch, wir kommen gerne wieder :)

 

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